Am Samstagmittag, den 28.10.2017, hielt Kai Ullwer, Kommandant der Feuerwehr Heitersheim und Leiter der Rettungswache in Müllheim, vor 60 Zuhörern im neuen Feuerwehrhaus der Feuerwehr Laufenburg einen Vortrag über Unfälle mit Landmaschinen.
Ullwer verdeutlichte anhand von Bildern nicht nur die Größe von Landmaschinen, sondern auch die Tatsache, dass diese einen Tankinhalt von bis zu 600 Litern Diesel und Hydraulikölbehälter mit bis zu 400 Litern haben. Die Erfahrung mit Landmaschinen hat in der Vergangenheit gezeigt, dass es ohne Sachkenntnis eines ausgebildeten Bedieners oder eines Landmaschinenmechanikers unmöglich ist, eine sichere Rettung durchzuführen.
Ein weiteres Thema waren Verletzungsmuster, die für solche Unfälle typisch sind.
Auch auf die Fahrzeugstellung kam Ullwer zu sprechen. Nur selten können Einsatzfahrzeuge direkt neben der Einsatzstelle abgestellt werden, meistens heißt es, Ausrüstung und Rettungsgerät über große Distanzen zu tragen. Ein Maishäcksler verunfallt nicht auf einer Autobahn, sondern auf dem Feld, wo nur ein möglicherweise schlecht befestigter Feldweg hin führt. Darum werden Bereitstellungsräume festgelegt, von wo die benötigten Fahrzeuge dann abgerufen werden können.
Anhand eines Einsatzes, den die Feuerwehr Heitersheim vor kurzem fuhr, erklärte Kai Ullwer den Teilnehmern das Vorgehen von Feuerwehr und Rettungsdienst.
Alarmmeldung war „VU eingeklemmte Person unter Traktor in den Reben“.
Die Lage beim Eintreffen der Feuerwehr war: Eine Person, männlich, eingeklemmt mit dem Rücken unter dem Lenkrad. Der Winzer fuhr mit seinem Traktor und einem Anhänger talwärts zwischen den Reben und durch die Last des Anhängers und den losen Boden überschob der Anhänger das Zugfahrzeug und so kam es zu diesem Unfall. Ein zufällig vorbeikommender Waldarbeiter mit einem schweren Traktor, ausgerüstet mit einer leistungsstarken Seilwinde, bot dem Einsatzleiter seine Hilfe an. Der Waldarbeiter bekam den Auftrag das Gespann nach oben zu sichern, um ein weiteres Abrutschen zu verhindern. Nach leichtem Anheben und Beseitigen von Teilen des Lenkrads konnte der Patient zum Glück nur leicht verletzt gerettet werden.
Nach zirka 2 Stunden kam Kai Ullwer zum Schluss seines Vortrags und erinnerte noch einmal daran, dass es für diese Art von Einsätzen keine Standardeinsatzregeln gibt und dass sich die Einsatzkräfte nur durch das Besichtigen von Landmaschinen vorbereiten können.
Mit viel Applaus wurde Kai Ullwer verabschiedet.
Fotos und Bericht: Thomas Lamade